Veröffentlicht am 04. Juli 2022 in der Rems-Murr-Rundschau

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Hitler, die Höllenmaschine und Georg Elsers Neffe
Der Onkel von Rudolf Hangs aus Winterbach hätte mit einem Attentat beinahe den Lauf der Welt radikal verändert – eine Geschichte von Mut, Genialität und tragischem Pech.

Kaum jemals in der Geschichte der Menschheit hat ein Einzelner im Alleingang den Lauf der Welt derartig fulminant zum Besseren verändert – beinahe. Dies ist die Geschichte des Hitler-Attentäters Georg Elser, erzählt von seinem Neffen Rudolf Hangs, der in Winterbach lebt und die Höllenmaschine des Onkels nachgebaut hat.
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Gedenkstätte erinnert an vergessenen Fabrikanten

 

Neueste Veröffentlichung würdigt Waldenmaier – Weiteres Thema: Elser und Churchill

 

Eine wenig beachtete, aber entscheidende Episode im Leben des Georg Elser und das fast vergessene Schicksal eines Mannes aus seinem weiteren Umfeld, werden in der neuesten Veröffentlichung der Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn ausgebreitet. Im Band 19 der Schriftenreihe geht es um den erstaunlichen Berufswechsel, den Elser 1936 vollzog,  offenkundig schon mit Attentatsplänen. Und es geht um den Fabrikanten Erhard Waldenmaier, in dessen Heidenheimer Betrieb Elser Einblick in die Rüstung der Nazis bekam und der nach dem Krieg einen „Tatsachenbericht“ schrieb, ehe er in einem polnischen Gefängnis starb. Ferner präsentiert der neue Band einen nur auf den ersten Blick erstaunlichen Vergleich Elsers mit Winston Churchill und bemüht sich, die etwas rätselhaften letzten Worte des  Widerstandskämpfers im Verhör durch die Gestapo zu entschlüsseln.

 

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Einsamer Held / Eine Reportage der Stuttgarter Zeitung vom 7.11.19
Allein gegen Hitler (I) Vor 80 Jahren versuchte ein Schwabe, Adolf Hitler in die Luft zu
sprengen. In und um Königsbronn kann man Georg Elsers Spur vom talentierten Handwerker
zum weitsichtigen Widerständler verfolgen
20191107_STZ_D_STZ_026.pdf
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Der vergessene Onkel / Eine Reportage der Stuttgfarter Zeitung vom 8.11.19
Allein gegen Hitler (II) Franz Hirth ist der Neffe des Hitler-Attentäters Georg Elser.
In der Familie wurde der Onkel totgeschwiegen, man schämte sich für ihn.
Erst spät wuchs der Stolz auf den mutigen Mann.
20191108_STZ_D_STZ_030.pdf
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Der japanische Germanist Yoshio Koshina (unter seinem Dichter-Pseudonym Yoshiyuki KAMBARA) hat 2016 in seiner Gedichte- und Essay-Sammlung „Seizan-ki“ einen Beitrag veröffentlicht, für die er 2017 mit dem TomitaSaika-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.

 

Links ist das japanische Original und rechts eine Übersetzung von Siegfried Lörcher, Bremen.

 

 

Der einsame Terrorist

Der Schreinergeselle Georg Elser hat völlig allein den Entschluss gefasst, Hitler umzubringen.

 

Elser hatte realisiert, dass  Hitler jedes Jahr am 8. November anlässlich einer Gedächtnisveranstaltung der Nazis in einer Münchener Bierhalle vor einer bestimmten Säule zu einer bestimmten Zeit eine Rede hielt. Elser hat sich dann im Jahr 1939 viele Tage nach Schließung des Lokals in die Bierhalle eingeschlichen und hat in die Säule, vor der Hitler stehen würde, eine einmalig gut konstruierte Zeitbombe eingebaut.

 

Am Schicksalstag hat die Versammlung wie vorgesehen begonnen, der Diktator hat sich zur Rede aufgestellt. Die Bombe ist zur vorgesehenen Zeit explodiert,  aber weil die Rede an diesem Tag früher als vorgesehen endete, hatte sich der an Teufelsglück gesegnete Mann schon entfernt gehabt.

 

Es gab auch andere Pläne, Hitler umzubringen. Solche von studentischen Organisationen, solche von linken Organisationen,  solche von Organisationen innerhalb des Militärs  -   alle wurden sie vorzeitig aufgedeckt und die Betroffenen umgehend hingerichtet.. Was dem Erfolg am nächsten kam, war eine einsame Untat.

 

Das Amt, das ihn verhaftet hatte, konnte nicht an die Tat eines Einzelnen glauben, betrachtete es als die Tat eines von einer Geheimorganisation des englischen Militärs Gedungenen und hat während des ganzen Krieges weiter nach Beweisen gesucht, die es ja nicht geben konnte. Da schließlich der Tag der deutschen Kapitulation  näher rückte, haben die Nazis in ihrer Aufregung und noch während der Beratungen wegen versuchten Mordes ihn gegen jede Vernunft hingerichtet.

 

„Erfüllt vom Wunsch, den Krieg zu verhindern, habe ich Hitler nach dem Leben getrachtet“ hat Elser Zeugnis abgelegt.

 

Quelle des Originals: KAMBARA Yoshiyuki: Seizan-ki,

Miyazaki: Honda Kikaku , 2016, S. 32-34

(Übersetzung von Siegfried Lörcher)