Aktuelle Veranstaltungen

Wanderausstellung Georg Elser und Vortrag Wolfgang Benz

Wanderausstellung Georg Elser

 vom 9. Juni – 7. Juli 2024  ist die Wanderausstellung „Ich habe den Krieg verhindern wollen“ Georg Elser und das Attentat vom 8. November 1939 im Wartesaal in Besigheim zu sehen (vgl. Anlage und Internetseite der Gedenkstätten Ba-Wü).

 

Vortrag Wolfgang Benz

In Zusammenarbeit damit findet am Mittwoch, den 5. Juni, 18 Uhr ein Vortrag mit Professor Wolfgang Benz zu seiner Elser-Biografie im Grundbuchzentralarchiv in Kornwestheim statt.

Download
„Allein gegen Hitler— Leben und Tat des Johann Georg Elser“
Wolfgang Benz stellt sein jüngstes Werk über einen faszinierenden Einzelgänger vor.
„Allein gegen Hitler—Leben und Tat des Johann Georg Elser“
Grundbuchzentralarchiv Kornwestheim
Flyer_Benz.pdf
Adobe Acrobat Dokument 628.8 KB

Ausstellung Hauptbahnhof Weimar vom 26. April bis 11. Mai 2024

„Ich habe den Krieg verhindern wollen“
Georg Elser und das Attentat  vom 8. November 1939

Eine Dokumentation der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Landeszentrale für politische
Bildung Baden-Württemberg. Realisiert mit Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg.
Eröffnung 26. April, 15.00 Uhr
Einführung: Joachim Ziller, Georg Elser Gedenkstätte Königsbronn


Download
Georg Elser - Wiederstand und Civilcourage - Weimar April 24
Flyer für die Veranstaltungen vom 26.04. - 11.05.2024
FB_GeorgElser_240409_K.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.1 MB

Nachfolgend ein Pressebericht zu den Veranstaltungen in Weimar.


Weimar gedenkt dem Königsbronner Widerstandskämpfers Georg Elser

 

Weimar – die Stadt, in der 1919 die erste deutsche parlamentarische Demokratie ausgerufen, wo Menschen - Freiheitsrechte und das Wahlrecht für Frauen erstmals in die Verfassung aufgenommen wurden, ehrte in den vergangenen Tagen den Königsbronner Widerstandskämpfer Georg Elser mit mehreren bedeutenden Veranstaltungen.

Zahlreiche Kooperationspartner, darunter auch die Elser-Gedenkstätte in Königsbronn, luden zu mehreren Veranstaltungen an historischen Orten ein.

Den Auftakt machte der Kino-Film von Oliver Hirschbiegel „Elser“ im Kulturkino mon ami. Der Film, für den Regisseur Oliver Hirschbiegel mit dem Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke ausgezeichnet wurde, fand großen Anklang. Im Anschluss an den Film sprach Prof. Dr. Stefanie Middendorf, Professur für neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität in Jena über die Bedeutung von Widerstand im Nationalsozialismus, die Kraft der Zivilcourage und die zeitlose Relevanz von Georg Elsers Erbe heute. Ein reger Austausch schloss sich der Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung an.

 

Tags darauf eröffnete der Leiter der Königsbronner Gedenkstätte Joachim Ziller im Weimarer Hauptbahnhof die von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin konzipierte und von der Landeszentrale für politische Bildung Baden –Württembergs geförderte Ausstellung: „Ich habe den Krieg verhindern wollen“ - Georg Elser und das Attentat vom 8. November Ziller ging in seiner Rede auch auf den historischen Ort der Ausstellung ein, denn dort im Hauptbahnhof wurden Zigtausend Inhaftierte verladen und ins nahe KZ Buchenwald verschleppt. Elser, so Ziller, war kein bequemer Widerstandskämpfer, er war all denjenigen ein Dorn im Auge, die nach dem Krieg sagten, sie hätten nichts gewusst und die fragten, was hätten sie tun können.

 

Stadtkulturdirektorin, Julia Miehe, die wesentlich zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen hatte, erinnerte zur Begrüßung an die historischen Orte der Veranstaltungsreihe. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem 1. Konzertmeister der Staatskappelle Dresden Matthias Wollong mit Werken von Johann Sebastian Bach.

 

Hartmut Eckhardt, der Leiter der Weimarer Bürgerreisen war es zu verdanken, dass die Kontakte nach Weimar geknüpft wurden. Bereits 2016 besuchten die Weimarer Bürgerreisen mit mehreren Bussen Königsbronn und Gedenkstättenleiter Ziller berichtete in der Hammerschmiede über Elser.

 

Ein weiterer Höhepunkt war die Buchvorstellung „Allein gegen Hitler –Leben und Tat des Johann Georg Elser“ von Wolfgang Benz. In seiner akribisch recherchierten Biografie zeichnet Benz den Lebensweg des Hitler-Attentäters nach und würdigt einen Menschen mit außergewöhnlicher Zivilcourage. Benz ist einer der renommiertesten Zeithistoriker Deutschlands mit zahlreichen wegweisenden Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Widerstandes. Auch hier war das Interesse sehr groß, was man nicht nur an den zusätzlich aufgestellten Stühlen, sondern auch an der anschließenden intensiven Diskussion feststellte. Musikalisch umrahmte die Gruppe freywolf die Veranstaltung mit einer sehr gefühlvollen Eigeninterpretation des Liedes „Die Gedanken sind frei“. Mit dem Lied „Nur ein kleiner Finger fehlt“ machte die Gruppe dann schon Werbung für den Höhepunkt der Veranstaltungsreihe.

Im Deutschen Nationaltheater, an dem Ort, wo 1919 die Nationalversammlung die Reichsverfassung verabschiedet und die erste Demokratie ausgerufen wurde, fand der Höhepunkt der Veranstaltungen statt, die Aufführung „Georg Elser – inszenierte Zeugnisse eines vergessenen Attentäters“ mit eindringlichen Liedern des Widerstands. Bewegend war der Ort auch deshalb, weil hier nicht nur erstmals die Freiheitsrechte proklamiert wurden, sondern weil hier der erste Reichsparteitag nach der Aufhebung des Verbots der NSDAP abgehalten wurde.

Klaus – Peter Preußger als Georg Elser verstand es vortrefflich die Beweggründe Elsers, die eigentlich so einfach und klar waren, näherzubringen. Er zeichnete eine schwere Kindheit auf. Elsers Prägung erfolgte in Zeiten der Weltwirtschaftskrise und in der aufkommenden Zeit des Nationalsozialismus. Immer wieder wurde er unterbrochen durch den vernehmenden Beamten, gespielt von Engelbert Frey, der nachhakte und so die Abneigung Elsers von den Nationalsozialisten verdeutlichte.

Der Sprecher Joachim Ziller bettete das Geschehen in die damalige Zeit ein, brachte aber dann auch immer wieder Bezüge zur Gegenwart. Musikalisch umrahmte die Gruppe freywolf mit teilweise selbstkomponierten Liedern die Veranstaltung.

Als Ziller erzählte, wie nach der Pogromnacht im Weimarer Bahnhof zigtausende nach Buchenwald verladen wurden, ging Mordechaj Gebirtigs Lied das freywolf intensiv interpretierte Lied „s´brennt, briderle, s`brennt“ unter die Haut. Auch das von freywolf vertonte Gedicht von Ilse Weber, „Ein kleiner Koffer“ wirkte eindrucksvoll, zeigte es doch in klaren Worten das volle Unheil, das die Nationalsozialisten mit dem Holocaust hervorriefen. Engelbert Freys einfühlsame Interpretation der Lieder, Martin Sandels virtuose Zwischenstücke mit Saxophon und Hartmut Schmitt-Wolfs Gitarre bewegten und begeisterten auch in Weimar die Zuhörer.    

Als technischer Leiter fungierte bei dieser Veranstaltung Josef Seibold, der für den Ton und die Lichtregie zuständig war.

 

Die Tage in Weimar waren für die Mitarbeiter der Gedenkstätte Engelbert Frey, Josef Seibold und Joachim Ziller, aber auch für die Gruppe freywolf sehr bemerkenswert. Ein besonderer Dank gilt dem „Brückenbauer“ zwischen Weimar und Königsbronn, Hartmut Eckhardt, Kulturamtsdirektorin Julia Miehe sowie den zahlreichen Mitveranstaltern.


Demokratie-Projekt an den Schulen.

Josef Seibold beim Vortrag am Theodor-Heuss-Gymnasium in Aalen
Josef Seibold beim Vortrag am Theodor-Heuss-Gymnasium in Aalen

Am 21. März ist der Internationale Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung. Dieser Tag erinnert an die Proteste gegen die Passgesetze des Apartheid Regimes 1960 in Sharpeville, Südafrika. Diese Gesetze regelten das Aufenthaltsrecht der „Schwarzen Südafrikanerinnen und Südafrikaner“. Der friedliche Protest dagegen wurde von der Polizei niedergeschlagen, dabei starben 69 Menschen und der Tag ging als Massaker von Sharpeville in die Geschichte ein. Die Vereinten Nationen riefen 1966 diesen Gedenktag aus, der sich später um die Internationalen Wochen gegen Rassismus erweiterte.

In einer weltoffenen Gesellschaft ist kein Platz für Rassismus. Deshalb haben sich verschiedene Akteure, federführend durch die Partnerschaft für Demokratie im Ostalbkreis zusammengesetzt, um in über 40 Veranstaltungen ein gemeinsames Zeichen gegen Diskriminierung und Benachteiligung zu setzten. Mit dabei ist dabei auch die Königsbronner Georg Elser Gedenkstätte, die mit 2 Veranstaltungen am Theodor-Heuss-Gymnasium in Aalen und an der Königsbronner Georg-Elser-Schule die Lehren aus dem Dritten Reich und die Bedeutung unseres Grundgesetzes beleuchteten.

Die beiden ehemaligen Lehrer an der Georg –Elser-Schule Engelbert Frey und Josef Seibold  sowie auch Joachim Ziller betrachteten am Aalener Theodor-Heuss-Gymnasium die ersten Tage der Nazi Diktatur nach der Machtübernahme Adolf Hitlers. Dabei wurden Freiheits- und Menschenrechte in unglaublich kurzer Zeit scheinbar „legal“ außer Kraft gesetzt. Georg Elser, der Widerstandskämpfer aus Königsbronn, bemerkte diese Entwicklung und entschloss sich zum Attentat auf Adolf Hitler.

Warum und wie man sich für unsere Demokratie stark machen muss, ging es dann im zweiten Teil einer Doppelstunde. Dabei wurde die Bedeutung der Demokratie hervorgehoben und mit den Schülerinnen und Schülern die im Grundgesetz verankerten Menschen- Grund- und Freiheitsrechte diskutiert. Es entwickelten sich beeindruckende Diskussionen über die einzelnen Artikel unserer Verfassung.

Zum Schluss wurden die Schüler dazu aufgerufen, nicht nur die Rechte wahrzunehmen sondern sich auch für die Erhalten der Demokratie aktiv einzusetzen Zivilcourage zu zeigen und  auch vom Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Ein besonderer Dank gilt den Lehrern Susanne Madeira Valente und Demian Stegmaier an der Georg-Elser-Schule sowie Wolfram Gogler am Theodor-Heuss-Gymnasium, Aalen die diese Veranstaltungen ermöglichten.

Zwei weitere Veranstaltungen zu diesem Thema finden im Juni an der Realschule in Lauingen statt.