Wanderausstellung und Gedenkveranastaltung in  Waldshut-Tiengen, Singen und nun zuletzt in Konstanz

Am 8. November 1939 wurde der Widerstandskämpfer Johann Georg Elser nach seinem gescheiterten Attentatsversuch auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller durch Beamte des damaligen Zollgrenzschutzes in der Konstanzer Schwedenschanze festgenommen.
 Anlässlich des jährlichen Gedenkens an Georg Elser wurde in diesem Jahr vom 1. September bis zum 14. November 2017 an verschiedenen Dienststellen im Bezirk des Hauptzollamtes Singen eine Wanderausstellung über die Person Elser sowie die seinerzeitigen Geschehnisse und deren Hintergründe gezeigt. Ausstellungsorte waren die GZA Waldshut-Tiengen; das Zollamt KonstanzKreuzlinger Tor und das Hauptzollamt in Singen.

Die Ausstellung unter dem Titel „Ich habe den Krieg verhindern wollen“ war eine Leihgabe der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung (LpB) in Stuttgart.

Die LpB hat uns auf unsere Nachfrage hin zudem noch zwei versierte Vortragende zu dem Thema vermitteln können: Herrn Manfred Kaut, einen pensionierten Lehrer, und Herrn Joachim Ziller, Leiter der Gedenkstätte „Georg Elser“ in Königsbronn.
 

Herr Kaut hat sowohl im Hauptzollamt zwei Vorträge für die Beschäftigten abgehalten als auch zwei weitere Vorträge am Zollamt Konstanz-Kreuzlinger Tor für zwei Schulklassen der Konstanzer Gebhard-Schule.

 

Herr Ziller hat es sich dagegen nicht nehmen lassen, in seiner Funktion als Leiter der Gedenkstätte in Königsbronn, anlässlich des diesjährigen Gedenktages der Festnahme Georg Elsers in Konstanz (am 08.11.) persönlich dieses Ereignisses zu gedenken und den zahlreich erschienen Beschäftigten sowie externen Gästen das Thema und die Person Elser auf eine leise und gleichzeitig jedoch nachhaltige Art und Weise näher zu bringen.


Auch am Vormittag des darauffolgenden Tages bestand noch einmal für unsere Beschäftigten die Möglichkeit, sich diesen sehr interessanten Vortrag von Herrn Ziller am K-Tor anzuhören.


Im Nachgang zu seinem Besuch in Konstanz sowie den hier gewonnenen Eindrücken hat Herr Ziller den nachfolgenden Text der örtlichen Presse seines Wohnortes sowie dem Königsbronner Amtsblatt mit der Bitte um Veröffentlichung zukommen lassen:


Gedenken an geschichtsträchtigem Ort
 
„Am 8. November 1939 wurde der Königsbronner Widerstandskämpfer Georg Elser bei seiner Flucht in die Schweiz von Konstanzer Zollbeamten festgenommen. Auf den Tag genau 78 Jahre später fand an dieser historischen Stelle in Konstanz eine Gedenkveranstaltung statt, die an den Mut Georg Elsers erinnerte, der mit seinem Attentat auf Adolf Hitler ein noch größeres Blutvergießen verhindern wollte.
 
Hierzu hatte der Leiter des Hauptzollamtes, Kai Dade, eingeladen, der die von der Gedenkstätte   Deutscher Widerstand in Berlin konzipierte Leihausstellung in den zu seinem Zollbezirk gehörenden Städten Waldshut-Tiengen, Singen und nun zuletzt in Konstanz zeigte. 
Kai Dade erinnerte an die Geschehnisse bei der Kranzniederlegung an der Elser-Büste im Wessenberg´schen Garten in Konstanz. An dem Ort, an dem Georg Elser 1939 bei seinem Versuch in die rettende Schweiz zu kommen, von Zollbeamten festgenommen wurde. Dade zitierte ausführlich aus den Verhörprotokollen und machte dadurch die Weitsicht deutlich, die Elser zu seinem Attentat auf Adolf Hitler bewogen hatte. Er war einer der sich nicht, wie so viele andere zu jener Zeit, durch die Massenpropaganda der Nazis beirren ließ.  

Die zahlreich erschienenen Vertreter der Ämter und Behörden gingen anschließend in das Zollamt an der Kreuzlinger Straße, in dessen Räumlichkeiten Elser zum ersten Mal verhört wurde. 
Der Königsbronner Hauptamtsleiter Joachim Ziller führte durch die Ausstellung und setzte in seinem Vortrag einen Schwerpunkt auf Elsers Zeit in Konstanz und die Umstände seiner Festnahme. Anschließend wurde ausgiebig auch über die Frage diskutiert, was Elsers Tat uns heute noch sagen kann.
 
Es waren bewegende Momente, Georg Elser 78 Jahre nach dem Scheitern seiner Flucht in die Schweiz, an historischer Stelle als Widerstandskämpfer würdigen zu können.“